Das markanteste Gebäude im Konzertforum-Ensemble steht an der Neckartalstraße und überblickt das Flussufer. Architekt Cemal Isin sieht große verglaste Flächen vor, die Leichtigkeit und Transparenz ausstrahlen. Im Inneren kann die Gebäudestruktur des ehemaligen Hochkellers der Sektkellerei Rilling erhalten werden, was graue Energie einspart. Im Obergeschoss dieses Gebäudes wird ein variabler kleiner Saal mit Neckarblick entstehen, darüber ein Bistro mit großzügiger Dachterrasse und Panoramablick über die Stadt.
Verbunden durch eine verglaste Lichtfuge, schließt sich der große Konzertsaal an. Für die Akustikplanung ist die renommierte Münchner Firma Müller BBM verantwortlich, die Sälen wie der Mailänder Scala, dem Opernhaus Sydney, der Tonhalle Zürich oder dem innovativen Konzerthaus Blaibach zu edlem Klang verholfen hat.
Weitere kleine Gebäude auf dem Areal, zum Teil denkmalgeschützter Altbestand, beherbergen die Büros der ansässigen Klangkörper, einen Probenraum, ein Café und weitere Flächen, die für Gastronomie oder Einzelhandel genutzt werden können.
Der geplante Standort an der Neckartalstraße ist nicht nur attraktiv durch seine direkte Flusslage (Stichwort Stadt am Fluss) und prominente Sichtbarkeit. Er ist auch im besten Sinne lebensnah. Der Neubau fördert eine vielschichtige Nachbarschaft, in der Wohnen, Arbeiten, Kultur und Freizeit verschmelzen. Weiterhin trägt der Standort ideal zur Entwicklung dieses Quartiers bei, indem er den Wunsch nach kultureller Teilhabe befördert: Jede und jeder – ob aus der vielfältigen Nachbarschaft des Stadtteils oder von weiter weg – ist willkommen und findet hier ein ansprechendes Angebot. Insgesamt kann so eine unverwechselbare überregionale Attraktion entstehen mit entsprechender Belebung der Stadt.
Das Areal des neuen Konzertsaals ist durch die Haltestelle „Rosensteinbrücke“ (U13, U14, U16) sehr gut an den ÖPNV angebunden. Drei Parkhäuser (Mühlgrün, Wilhema, Mahle-Parkhaus) liegen in der Umgebung und können fußläufig in 5–10 Minuten erreicht werden, ergänzend wird der Einsatz eines Shuttle-Service erwogen. So kann auf einen größeren Parkraum und damit auf zusätzliche versiegelte Flächen verzichtet werden. Auch Fahrradstellplätze werden in die Außenanlagen integriert.
Das Stuttgarter Kammerorchester ist das erste klimaneutrale Orchester in Deutschland. Entsprechend wichtig sind Umweltfragen beim Bau. Die Planung für den neuen Konzertsaal berücksichtigt auf allen Ebenen eine nachhaltige und zukunftsgerichtete Bauweise. Das oberste Ziel ist es, den ökologischen Fußabdruck möglichst gering zu halten. Durch die Mitgliedschaft des planenden Architekturbüros isin +Co GmbH & Co. KG bei der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen wird beabsichtigt, den Konzertsaal mit dem Nachhaltigkeitszertifikat auszeichnen zu lassen. Das Konzept sieht vor, die tragende Struktur der Hofunterkellerung sowie der Gebäudestruktur an der Neckartalstraße und Duisburger Straße zu erhalten. Dadurch wird graue Energie eingespart und die alte Struktur sinnvoll integriert.
Alle Neubauteile wie der Konzertsaal werden als Holzbau geplant, damit auch in diesen Bereichen nachhaltige und weniger klimaschädliche Baumaterialien zum Einsatz kommen. Durch den Holzbau ist eine wirtschaftliche, aber leistungsfähige Bauweise möglich. Die Fassade des Konzertsaals aus Cortenstahl und Aluminiumtafeln entsteht aus recycelten Baustoffen, die auch nach ihrem Lebenszyklus wieder zurückgeführt werden können. Das Dach des Konzertsaals wird begrünt und erhält einen Dachgarten mit Rundumblick auf Fluss und Stadt. Photovoltaikmodule zur Stromerzeugung ergänzen das Konzept. All diese Maßnahmen tragen nicht nur zu einem angenehmen Gebäudeklima und der Reduzierung der Energiekosten bei. Sie können auch das Mikroklima im gesamten Areal positiv beeinflussen.