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Gebäude

Das markanteste Gebäude im Konzertforum-Ensemble steht an der Neckartalstraße und überblickt das Flussufer. Architekt Cemal Isin sieht große verglaste Flächen vor, die Leichtigkeit und Transparenz ausstrahlen. Im Inneren kann die Gebäudestruktur des ehemaligen Hochkellers der Sektkellerei Rilling erhalten werden, was graue Energie einspart. Im Obergeschoss dieses Gebäudes wird ein variabler kleiner Saal mit Neckarblick entstehen, darüber ein Bistro mit großzügiger Dachterrasse und Panoramablick über die Stadt.

Verbunden durch eine verglaste Lichtfuge, schließt sich der große Konzertsaal an. Für die Akustikplanung ist die renommierte Münchner Firma Müller BBM verantwortlich, die Sälen wie der Mailänder Scala, dem Opernhaus Sydney, der Tonhalle Zürich oder dem innovativen Konzerthaus Blaibach zu edlem Klang verholfen hat.

Weitere kleine Gebäude auf dem Areal, zum Teil denkmalgeschützter Altbestand, beherbergen die Büros der ansässigen Klangkörper, einen Probenraum, ein Café und weitere Flächen, die für Gastronomie oder Einzelhandel genutzt werden können.

© isin +co

Visualisierung der Fassade entlang der Neckartalstraße nach Südosten mit großen Glasflächen. Der untere Gebäudeteil beherbergt Foyers und Serviceräume, darüber entsteht ein variabler Veranstaltungsraum mit 70 Plätzen, im Dachgeschoss ein Bistro mit Dachterrasse, oberhalb ein Dachgarten. Beim Bau wird die alte Gebäudestruktur erhalten und integriert.

© isin +co

Luftansicht auf die Ebene des großen Konzertsaals (1.-2. OG). Bestuhlung und Bühne können flexibel angepasst werden, was vielfältige Aufstellungen und Veranstaltungsformate möglich macht. Eine umlaufende Empore ist vorgesehen. Das Foyer im 2. OG bietet auch Zugang zum Multifunktions-Saal.

 

© isin +co

Der große Konzertsaal von Innen. Für die Akustikplanung des Raumes zeichnen die Spezialisten von Müller BBM aus München verantwortlich. Neueste Bühnen- und Lichttechnik ist vorgesehen. Eine Bühne mit Hubpodien erfüllt auch die Bedürfnisse philharmonischer Orchester.

 

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Ostansicht des Konzertforums im Längsschnitt. Der Dachgarten über der Terrasse bietet einen 360-Grad-Blick über Stuttgart. Aus dem alten Bestand werden die Gebäudestruktur an der Neckartalstraße, die gesamte Hofunterkellerung und das Gebäude an der Duisburger Straße erhalten und sinnvoll integriert.

© isin +co

Westansicht des Areals von der Brückenstraße. An den zur Neckartalstraße hin liegenden, verglasten Eingangsbereich schließt sich das Hauptgebäude mit Konzertsaal an. Der Neubau ist in Holzbauweise geplant und erhält durch eine Verkleidung aus Cortenstahl, gewonnen aus Recyclingmaterial, einen warmen und erdigen Farbton. Die drei Gebäude im Vordergrund können Verwaltung, Gastronomie und Läden beherbergen.

© Oliver Röckle

Blick vom Dach nach Südosten über den Neckar mit Schiffsanlegestelle, die Wilhelmsbrücke und die Altstadt des Stuttgarter Stadtteils Bad Cannstatt. Diese Aussicht wird das Bistro des Konzertforums mit großflächiger Dachterrasse bieten.

© Oliver Röckle

Ansicht des alten Gebäudes an der Neckartalstraße. Die Firma Rilling Sekt, die seit 1935 hier produzierte, errichtete den Bau als Hochkeller. Bis 2023 lagerten hier Tanks mit Sekt und Wein.

Standort und Areal

Der geplante Standort an der Neckartalstraße ist nicht nur attraktiv durch seine direkte Flusslage (Stichwort Stadt am Fluss) und prominente Sichtbarkeit. Er ist auch im besten Sinne lebensnah. Der Neubau fördert eine vielschichtige Nachbarschaft, in der Wohnen, Arbeiten, Kultur und Freizeit verschmelzen. Weiterhin trägt der Standort ideal zur Entwicklung dieses Quartiers bei, indem er den Wunsch nach kultureller Teilhabe befördert: Jede und jeder – ob aus der vielfältigen Nachbarschaft des Stadtteils oder von weiter weg – ist willkommen und findet hier ein ansprechendes Angebot. Insgesamt kann so eine unverwechselbare überregionale Attraktion entstehen mit entsprechender Belebung der Stadt.

Das Areal des neuen Konzertsaals ist durch die Haltestelle „Rosensteinbrücke“ (U13, U14, U16) sehr gut an den ÖPNV angebunden. Drei Parkhäuser (Mühlgrün, Wilhema, Mahle-Parkhaus) liegen in der Umgebung und können fußläufig in 5–10 Minuten erreicht werden, ergänzend wird der Einsatz eines Shuttle-Service erwogen. So kann auf einen größeren Parkraum und damit auf zusätzliche versiegelte Flächen verzichtet werden. Auch Fahrradstellplätze werden in die Außenanlagen integriert.

Luftansicht des Areals heute. Die orange Markierung zeigt die Bestandsgebäude, die durch Neubau ersetzt werden. Die direkt angrenzende Neckarvorstadt ist ein lebendiges Quartier mit überwiegender Wohnnutzung. Verschiedene Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung sind für die kommenden Jahre vorgesehen, ergänzend sollen entlang des Neckarufers mehr Freiräume geschaffen und die Aufenthaltsqualität gesteigert werden.

© isin +co

Luftansicht des Konzertforums. Die Brückenstraße soll in den kommenden Jahren verkehrsberuhigt werden. Auch auf der Neckartalstraße soll der Verkehr reduziert und der Übergang zum Flussufer für Fußgänger erleichtert werden. Eine Begrünung der Stadtbahngleise ist ebenfalls in Planung. Die in Verlängerung der Brückenstraße liegende Wilhelmsbrücke ist bereits seit 2022 nur noch für Radfahrer und Fußgänger geöffnet.

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Blick auf das gegenüberliegende Ufer, das über die Wilhelmsbrücke direkt verbunden ist. Neben der Anlegestelle der Personenschiffahrt „Neckar Käpt‘n“ liegt hier auch das Theaterschiff. Es wird von März bis Dezember bespielt und bietet abends auch ein gastronomisches Angebot in der Bar und auf dem Sonnendeck. Oben am grünen Uferhang liegt der Neckarbiergarten, direkt angrenzend das Parkhaus Mühlgrün.

© Oliver Röckle

Blick vom Dach nach Südwesten auf die Haltestelle Rosensteinbrücke. Mittig im Hintergrund zu erkennen ist das Schloss Rosenstein. Unterhalb beginnt das Zoogelände der Wilhelma, das vom Wilhematheater abgeschlossen wird. Bis 2035 soll der Neckar hier als „Erlebnisraum“ stark aufgewertet werden: am Westufer mit durchgehender Flaniermeile direkt am Wasser und breiten Sitzstufen als „Stadtbalkon Neckarvorstadt“.

© Oliver Röckle

Nachhaltiges Bauen

Das Stuttgarter Kammerorchester ist das erste klimaneutrale Orchester in Deutschland. Entsprechend wichtig sind Umweltfragen beim Bau. Die Planung für den neuen Konzertsaal berücksichtigt auf allen Ebenen eine nachhaltige und zukunftsgerichtete Bauweise. Das oberste Ziel ist es, den ökologischen Fußabdruck möglichst gering zu halten. Durch die Mitgliedschaft des planenden Architekturbüros isin +Co GmbH & Co. KG bei der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen wird beabsichtigt, den Konzertsaal mit dem Nachhaltigkeitszertifikat auszeichnen zu lassen. Das Konzept sieht vor, die tragende Struktur der Hofunterkellerung sowie der Gebäudestruktur an der Neckartalstraße und Duisburger Straße zu erhalten. Dadurch wird graue Energie eingespart und die alte Struktur sinnvoll integriert.

Alle Neubauteile wie der Konzertsaal werden als Holzbau geplant, damit auch in diesen Bereichen nachhaltige und weniger klimaschädliche Baumaterialien zum Einsatz kommen. Durch den Holzbau ist eine wirtschaftliche, aber leistungsfähige Bauweise möglich. Die Fassade des Konzertsaals aus Cortenstahl und Aluminiumtafeln entsteht aus recycelten Baustoffen, die auch nach ihrem Lebenszyklus wieder zurückgeführt werden können. Das Dach des Konzertsaals wird begrünt und erhält einen Dachgarten mit Rundumblick auf Fluss und Stadt. Photovoltaikmodule zur Stromerzeugung ergänzen das Konzept. All diese Maßnahmen tragen nicht nur zu einem angenehmen Gebäudeklima und der Reduzierung der Energiekosten bei. Sie können auch das Mikroklima im gesamten Areal positiv beeinflussen.

Stuttgarter Kammerorchester e. V.
Hasenbergsteige 3
70178 Stuttgart


+49 711 619 21 21